Weilberg

Weilberg, Obere Plattform, Siebengebirge
Weilberg, Obere Plattform, Siebengebirge

Hier stehen wir am Naturdenkmal Weilberg, einem stillgelegten Basaltsteinbruch ganz in der Nähe von Kloster Heisterbach an der Straße L 268. Auf dem Wegweiser steht „geologischer Aufschluss“, denn gewinnen wir einen Eindruck davon, wie das Siebengebirge entstanden ist.

Einblicke in die Erdgeschichte

Hier sieht man den Gesteinsbau, und geologisch geschulte Personen erkennen daraus, wie eine Region entstanden ist, und was sie im Verlauf von Millionen Jahren mitgemacht hat. Oben sehen wir den hellern Trachyt-Tuff, überlagert von Latit-Tuff überlagert, und unten den dunklen Basalt.

Naturdenkmal Weilberg, Basalttulpe, Siebengebirge
Naturdenkmal Weilberg, Basalttulpe

Das heißt, zunächst war der Tuff da. Dann gab es wieder einen Vulkanausbruch, Basaltschmelzen drangen aus dem Erdinneren, doch sie blieben im Tuff stecken und breiteten sich aus. An den Kontaktstellen ist der Trachytuff rötlich verfärbt, „gefrittet“. Später drang noch einmal Basaltschmelze aus dem Erdinneren, der Gang führte senkrecht durch die ältere Basaltschicht und den noch älteren Tuff. Und jetzt haben wir eine Besonderheit am Weilberg: die Basaltschmelze erweiterte sich und es enstand eine Basalttulpe.

Mehr dazu finden Sie auf  der Seite vulkanischer Ursprung.

Aufgelassener Steinbruch am Weilberg
Aufgelassener Steinbruch am Weilberg

Die Tafeln am Oberen und Unteren Plateau erklären ganz genau, was damals geschah. Viel mehr zu Gesteinen, Vulkanismus im Siebengebirge und Gesteinskunde sehen Sie im Naturparkhaus des VVS und auf seiner Website www.naturpark-siebengebirge.de

Steinbruch am Weilberg

Das Naturdenkmal Weilberg ist auch ein stillgelegter Steinbruch. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts hat man hier Basalt abgebaut, denn dieser Stein hielt auch größtem Druck stand und wurde für den Bau von Straßen  und Eisenbahnen immer stärker nachgefragt.

Damals hat die Heisterbacher Talbahn die Steine ins Tal befördert. Von 1891-1926 fuhr sie von Niederdollendorf durch Oberdollendorf am Kloster Heisterbach vorbei bis nach Grengelsbitze. Während sie unter der Woche hauptsächlich Gütertransport betrieb und die Berufstätigen zur Arbeit und zurück brachte, fand am Wochenende ein lebhafter Ausflugsverkehr statt.

Die „Eisenbahn- und Modellbahnfreunde Siebengebirge – EMFS“ haben für das Brückenhofmuseum in Königswinter-Oberdollendorf ein Modell des Weilberges mit seinem Brecher nachgebaut, das Sie im Dachgeschoss des Brückenhofmuseums bewundern können. Auch auf der Website des Brückenhofs www.brueckenhof.de finden Sie Bilder dazu, und ein prächtiges Video der Modellanlage Weilberg auf YouTube.

Der Steinbruch am Weilberg wurde als einer der letzten im Siebengebirge geschlossen, 1922 kam es dann unter Naturschutz.

Europadiplom für das Siebengebirge

Am Weilberg wurde am 15. Oktober 1971 dem Siebengebirge das Europäische Diplom für geschützte Gebiete verliehen.

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