An der Grenze des Römischen Reiches

Römisches Bonn mit Legionslager und Steinbruch Drachenfels (Annäherung)
Römisches Bonn mit Legionslager und Steinbruch Drachenfels (Annäherung)

[Intro] Fast 500 Jahre lang war der Rhein die Grenze zwischen dem Römischen Reich auf der linken und dem freien Germanien auf der rechten Rheinseite. Was machten die Römer im Siebengebirge?

Die befestige Rheingrenze der römischen Provinz Germania Inferior, der Niedergermanische Limes, ist nun Weltkulturerbe.

Leider wissen wir kaum etwas von den Menschen, die zur Römerzeit in und um das Siebengebirge gelebt haben, denn die Archäologen haben in unserer Region nur wenige Funde aus der Römerzeit gemacht. Was wir wissen, stammt aus römischen Quellen. Direkt an der Grenze, im Militärgebiet, wird ein „normales“ Leben kaum möglich gewesen sein, weder für die Römer noch für die Germanen.

Rüdenet, römische Steinbrüche am Drachenfels
Rüdenet, römische Steinbrüche am Drachenfels

Germania Inferior

Im ersten Beitrag geht es um die ersten Jahrzehnte von der Zeit Kaiser Augustus‘ und seines Feldherrn Agrippa bis zum Bataver-Aufstand. Die andere Rheinseite blieb für die Römer wichtig, nicht nur für die militärische Aufklärung.

Untiefe Reih, Königswinter
Untiefe Reih, Königswinter

Am Drachenfels brachen die Römer Steine, ließen sie den Berg hinab rutschen und brachten sie in ihrer kleinen Verladestation am südlichen Ende des heutigen Königswinters auf Schiffe. In Bonn und Köln. ja sogar in Xanten und Nimwegen wurde mit Trachyt vom Drachenfels gebaut. Heimatforscher und Experten streiten, ob die Untiefe Reih nicht doch ein kleiner römischer Hafen war.

Mehr lesen

Legionslager Bonn, Skizze, Rhein und Siebengebirge
Legionslager Bonn, Skizze, Rhein und Siebengebirge

Bonner Legion I Minervia

Im Legionslager Bonn war ab 83 die Legio I Minervia stationiert, und sie wurde die „Bonner Legion“. Das römische Bonna entwickelte sich bald zu einem schmucken Städtchen mit allem Komfort. Auf dem Rhein patrouillierte die Classis Germanica, und der Limes sicherte die Grenze. Doch immer mehr Germanenstämme drangen an die Grenze vor, und schließlich geriet das Römische Reich in die Defensive.

Mehr lesen

Wachturm
Wachturm

Franken und Alamannen

Als 212 Kaiser Caracalla allen Freien in den Provinzen das römische Bürgerrecht verlieh, wurden auch die Bonner römische Bürger. Doch die Raubzügen rechtsrheinischer Germanen über den Rhein häuften sich, und immer öfter kamen die römischen Truppen zu spät. Zudem wurden Truppen vom Rhein abgezogen, um im Osten zu kämpfen.  Nach einem langen Abwehrkampf brach die Rheingrenze 401/402 zusammen.

Mehr lesen

Römerstraße, Rheinaue Bonn
Römerstraße, Rheinaue Bonn

Spätantike

Nach einem langen Abwehrkampf brach die Rheingrenze 401/402 zusammen. Schließlich, um das Jahr 455 herum, eroberten die Franken Köln. Die römische Herrschaft im Rheinland war vorbei, und um 475 verschwand auch die lateinische Sprache.

Mehr lesen

Geschichtsbücher berichten längst nicht alles ..
Geschichtsbücher berichten längst nicht alles, deshalb graben wir hier ein bisschen tiefer. In der längeren Geschichte mit eigener Subdomain Leben an der Rheingrenze“ – eine römisch-ubische Familie am Rhein begleiten wir eine römisch-ubische Familie, die über Generationen hier lebte, von den ersten Tagen der Legio I Germanica in Bonn bis zu den Frankeneinfällen im dritten Jahrhundert. Die Männer waren Soldaten der Bonner Legion oder der Flotte, und sie betrieben auch Handel, eine kleine Gastronomie und einen Verpflegungsstand bei den Steinbrüchen am Drachenfels.

Weltkulturerbe Niedergermanischer Limes

Im Juli 2021 hat die UNESCO den Niedergermanischen Limes, also die römische Rheingrenze von Rheinland-Pfalz bis zur Nordseemündung in Holland, als Welterbe anerkannt. Er ist Teil der Welterbestätte „Frontiers of the Roman Empire – Grenzen des Römischen Reiches“.

Das schließt Bonn ein, denn das römische Bonna ganz im Süden der Provinz Germania war ein großer Legionsstandort und ein schmuckes Städtchen mit allem Komfort. Ausstellungen, Publikationen und Online-Angebote würdigen diese Ehrung.

Zum Weiterlesen:

“Gallis omnibus et Hispanis ac Brittannis hinc permisit,
ut vites haberent vinumque conficerent.“

Kaiser Probus gab den Weinanbau außerhalb Italiens frei

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*