Himmerich

Himmerich Plateau, Bad Honnef
Himmerich Plateau

Der Himmerich (367,1 m ü. NHN) im Siebengebirge steht auf Bad Honnefer Gebiet, zwischen der Stadt im Westen und dem zum Stadtbezirk Aegidienberg gehörenden Ortsteil Himberg im Osten.

Geologisch gesehen gehört er schon zum Rheinwesterwälder Vulkanrücken. Rund 35 Meter unterhalb des Gipfels ist ein Plateau, an der Seite ragt eine Steilwand hoch. Von hier hat man einen guten Blick über die anderen Berge und hinab ins Rheintal.

Himmerich, Blick hinab, Bad Honnef
Blick vom Himmerich

Steinbruch

Man sieht gleich, dass hier ein Steinbruch war, im 19. Jahrhundert wurde Latit abgebaut. Wie beim Leyberg, wurden die Steinblöcke mit einer Bremsbahn zur Verladestation im Mucherwiesental gebracht. Von da ging es weiter ins Tal an den Rhein. 1910 wurden der Steinbruchs am Himmerich stillgelegt.

Himmerich, Steinbruch, Bad Honnef
Himmerich, Steinbruch, Bad Honnef

Naturfreundehäuser

Eine Gedenktafel auf einem Felsblock erinnert an zwei Naturfreundehäuser, die einst hier standen. In den 1920er Jahren erwarb der Verein Naturfreunde eine ehemalige Steinbruchbaracke, baute sie in eine Herberge um und erweiterte sie später. Viele Wanderer und Tagesgäste kamen her. Wie sagte doch der Kölner Oberbürgermeister Adenauer, das Siebengebirge ist ein rheinischer Naturpark, und die Leute zählten darauf, dass esfür die Erholung suchende ärmere Stadtbevölkerung zur Verfügung stünde.

Doch dann kamen die Nazis. Seit dem 30. Januar war Hitler Reichskanzler. Am 3. März besetzten die SA und der rechtsgerichte Bund der Frontkämpfer Stahlhelm die Gebäude.

Ein Denkmal auf dem Himmerich

Zugleich plante man, auf dem Himmerich ein großes „Denkmal zur Erinnerung an die Separatistenabwehrkämpfe 1923“ zu errichten. Da hatte die Nazi-Propaganda die „Schlacht im Siebengebirge“ längst für sich vereinnahmt. Die Gebäude der Naturfreunde wurden abgerissen. 

Zur feierlichen Grundsteinlegung am 15.10.1933 kamen viele Prominente, unter ihnen der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels. Aus diesem Anlass baute man eine Straße von Honnef im Rheintal durch das Mucherwiesental hinauf zum Himmerich, ebenfalls wurde die Straße nach Himberg ausgebaut. 

Über den Grundstein kam man freilich nicht hinaus; 1938 wurde der Plan endgültig aufgegeben.

Weg zum Himmerich

Bei den Rundwanderwegen Bad Honnef gibt es die Tour 17 zum Leyberg und Himmerich. Sie beginnt in Bad Honnef und folgt der Rheinsteigtrasse. Man kann mit der Buslinie 560 der RSVG bis zur Haltestelle „Bad Honnef Bergischer Hof“ fahren, das ist ganz in der Nähe der Jugendherberge.

Von dort folgt man den Rheinsteig-Hinweisen, vorbei an schönen Häusern, Gärten und herrlichen Wiesen, bis man nach etwa 300 Metern zur Rheinsteigtrasse kommt und folgt ihr. Von der Mäcki-Hütte im Mucherwiesental hinauf zum Himmerich ist der Weg geteert.

Mäcki-Hütte, Honnefer Stadtwald, Siebengebirge
Mäcki-Hütte, Honnefer Stadtwald, Siebengebirge

Ebenso kann man im Bergbereich zwischen Bad Honnef und dem Stadtteil Aegidienberg, Haltestelle „Servatiushof“, aussteigen. Ganz in der Nähe ist der Wanderparkplatz am Servatiushof. Von dort geht es durch die Kastanienallee am Forsthaus und der Servatius-Kapelle vorbei Richtung Himmerich. Zunächst stößt man rechts und links auf den  Stellweg, den ausgebauten Schneisenweg von Ittenbach zum Asberg in Rheinland-Pfalz. Dann vorbei an den „Drei Eichen“ weiter Richtung Himmerich. Auf dem Weg zurück dann über  Leyberg und durch das Mucherwiesental nach Bad Honnef.

Zum Weiterlesen
Naturpark Siebengebirge | Leyberg und Himmerich | Geowanderungen Leyberg und Himmerich
Tourismus Siebengebirge | Wanderfibel Bad Honnef – Leyberg und Himmerich (Tour 17)

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