Die Rosenau steht mitten im Siebengebirge, zwischen Nonnenstromberg und Ölberg. Wer auf dem Ölbergringweg zwischen Margarethenhöhe und Einkehrhäuschen wandert, stößt auf den Wegweiser „Aufstieg zur Rosenau“.
Ein schmaler Pfad führt hinauf zur Ruine der mittelalterlichen Burg gleichen Namens. Oben angekommen, nach einem kurzen Atemholen, kann man die Truppe zur Burg hinaufsteigen. Von hier oben hat man einen wunderen Blick hinauf dem Ölberg und hinab ins Rheintal.
Eine kleine Burg
Sie werden sich dabei eher nicht wie echte Burgleute fühlen – dafür ist von der kleinen Burg einfach zu wenig erhalten geblieben, genau gesagt Reste der ehemals bis zu 6 Meter hoch aufragenden Ringmauer mit Trachytblöcken. Die Burg ist vermutlich vor 1200 errichtet worden. Die Trachytsteine wurden nur grob behauen und sofort verbaut. Offenbar wollten die Bauleute schnell fertig werden und haben die kleine Burg in nur wenigen Jahren aus dem Boden gestampft.
Der Burgherr
Seit 1222 nannte sich ein niederer Adliger, Dietrich von Dorndorf, „Dietrich von Rosenouwe“, also Herr der Burg Rosenau. Versetzen wir uns kurz in die späte Stauferzeit: Im Heiligen Römischen Reich regierte Friedrich II., seit zwei Jahren Kaiser, der nun wieder in seiner Heimat Sizilien weilte. Unsere Region hatte gerade erst eine Zeit der Thronstreitigkeiten und Konflikte um den Kölner Erzbischofsstuhl hinter sich gelassen und erlebte etwas Ruhe. Im Siebengebirge standen schon die mächtigen erzbischöflichen Burgen Drachenfels und Wolkenburg sowie die Löwenburg der Grafen von Sayn.
Was wollte nun dieser Dietrich hier, und wessen Gefolgsmann war er? Es ist gut möglich, dass er ein Kölner Ministeriale war, denn Burg Rosenau passte auffällig gut in das Burgensystem, das mit Rolandseck, Godesburg, Drachenfels und Wolkenburg die Südflanke des Erzstifts schützte. Mehr wissen wird nicht.
1243 starb Dietrich, und seine Familie verkaufte die Burg noch im selben Jahr an das nahegelegene Kloster Heisterbach. Vermutlich wurde sie um 1250 auf Geheiß der Zisterzienser abgerissen. Warum? Das bleibt bis heute ein Rätsel.
Vielleicht kommen wir weiter, wenn wir die Perspektive der Zisterzienser von Heisterbach einnehmen. Die geschäftigen Mönche galten als wahre Meister darin, ihren Landbesitz durch gezielten Kauf oder Tausch geschickt zu erweitern. Vor diesem Hintergrund war der Kauf der Burg Rosenau ein gelungener Coup.
Hotel
Jahrhunderte später, in der Kaiserzeit, wurde die Kuppe der Rosenau geebnet und für ein Hotel genutzt. Ein damaliger Siebengebirgsführer lobte besonders „die gute Verpflegung, den schönen Saal, die Logierzimmer und vor allem die große Terrasse“.
Heute kann man auf den Bänken des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) rasten, oder bei Regen in der Schutzhütte Schutz suchen. Die Rosenau gehört zu meinen Lieblingsplätzen im Siebengebirge – zu jeder Jahreszeit hat sie ihren besonderen Reiz.
Sagen
Auch von der „windschiefen Burg Rosenau“ gibt es viele Geschichten zu erzählen. Im Hochmittelalter spielen die traditionelle Sage von der Jungfrau von der Rosenau, das Märchen vom sprechenden Kater Ritter Mauzibauz und die Geschichte um Eselchen Bianca von der Rosenau, dazu gehört das Bild oben.
In der Kaiserzeit, als das Hotel auf der Rosenau stand, spielt die Sage vom Der Schatz von der Rosenau.
Zum Weiterlesen
Burgruine Rosenau auf www.kuladig.de
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