Die Ofenkaulen im Siebengebirge sind ein stillgelegtes Stollensystem auf Königswinterer Gebiet. Etwas unterhalb der Bushaltestelle Rosenauer Weg an der Straße L331 geht es rechts in den Wald zum Ofenkaulberg.
Bergbau
Der Ofenkaulberg besteht zu einem großen Teil aus Tuffstein. Seit dem Ende des 18. Jahrhundert hat man hier unter Tage Tuffstein abgebaut und damit Backöfen hergestellt. Um 1890 waren Backöfen aus Königswinter weithin bekannt. Über die Jahre ein weitverzweigtes, mehrgeschossiges Stollenwerk. Als das Gewerbe in den 1930er Jahren niederging, hat man den Tuffsteinabbau in den Ofenkaulen aufgegeben.
Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit
Heute sieht es wildromantisch hier aus, doch die Wiederaufforstung verdeckt sehr schmerzliche Erinnerungen an diesen Ort.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1944, als fast ganz Köln in Trümmern lag und die Alliierten weiter Luftangriffe flogen, verlagerte die Kölner Aero-Stahl Fluggerätebau GmbH ihre Produktion in die Ofenkaulen im Siebengebirge. An die 400 russische und polnische Zwangsarbeiter wurden in Baracken auf dem Berg untergebracht und mussten unter Tage Einspritzpumpen für Jagdflugzeuge anfertigen. Im Februar/März 1945 suchten dann Königwinterer Bürger dort Schutz vor den Luftangriffen.
Winterquartier für Fledermäuse
Heute sind die Ofenkaulen im Siebengebirge für die Öffentlichkeit geschlossen, deshalb sind die Eingänge zubetoniert. Nur Fledermäuse können hinein und hinaus, denn sie haben hier ein großes Winterquartier, wo sie ungestört ihren Winterschlaf halten können.
Die Ofenkaulen im Siebengebirge sind ein eingetragenes Bodendenkmal und stehen unter Naturschutz, hier gilt die europäische Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen.
Ofenkaulen im Siebengebirge | Zum Weiterlesen
http://www.klaus-bloemeke.de/ofenkaulen/ofenkaulen.html
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