Wenn Sie das Wilde und Romantische lieben, sind Sie im Tretschbachtal genau richtig. Mögen Sie es wildromantisch? In einer Zeit, in der Natur- und Auenwälder selten geworden sind, wirkt das Tretschbachtal mit seiner urwüchsigen Vegetation wie ein kleines Wunder.
Von der Löwenburg-Wiese am Lohrberg-Rundweg, unterhalb des Waldhotels Löwenburger Hof, geht ein breiter Weg in Richtung Bad Honnef ab, darunter steht schon ein Hinweis „Tretschbachtal“. Es geht sanft bergab, vorbei an den Abzweigungen „Breiberge“ und „Annatal“. Dann führt ein Trampelpfad rechts ab ins Tretschbachtal. Obacht! Man braucht festes Schuhwerk und mit Kinderwagen geht es wohl nicht so gut, denn der Weg durchs Tretschbachtal ist Trampelpfad, kein breiter Wanderweg.
Von der Löwenburg-Wiese hinab Richtung Rommersdorf
Hier ist einer meiner Lieblingsplätze im Siebengebirge. Es ist einer dieser Orte, die die Welt draußen leise werden lassen – kaum zu glauben, dass die Straßen, Gasthäuser und die Bushaltestelle an der Margarethenhöhe nur eine halbe Stunde entfernt sind.
Gleich am Eingang des Tals steht eine Holzbank, ideal für eine kleine Pause, und um alles in sich aufzunehmen. Die Vögel singen, der Bach plätschert, entwurzelte Bäume hängen quer in der Luft, und das satte Grün der Moose leuchtet auf den umgestürzten Baumstämmen. Das Tretschbachtal ist eines dieser tief eingeschnittenen, feuchten Siefentäler, die für das Siebengebirge typisch sind.
Über Holzbrücken und Bohlenwege
Am Tretschbach entlang geht auf dem schmalen Pfad zunächst über drei Holzbrücken, bergab. Oben haben wir den vertrauten Buchenwald, Haimsimsen, Waldmeister und viele andere Pflanzen und Tiere.
Weiter hinunter wird es durch die vielen Sickerquellen feuchter, hier gehen wir über die Bohlenwege. Auch der Wald verändert sich, der Buchenwald weicht Auwald mit Erlen, Eschen und Farnen. Die Luft ist erfüllt von Vogelgesang und dem Duft feuchter Erde. An den feuchtesten Stellen wird das Tal von Sickerquellen durchzogen, und am Wegesrand sprießen Riesenschachtelhalme, rezente Vertreter einer uralte Pflanzenfamilie, die schon vor hunderten Millionen Jahren, im Karbon und im Perm, existierte.
Auf dem Weg zurück
Am Ende des Tretschbachtals geht es weiter bergab, vorbei an alten Baumriesen, bis zur Weggabelung an der Annahütte. Hier fließen der Tretschbach und der Möschbach zusammen. Am Bach entlang führt der Weg dann weiter hinab Richtung Rommersdorf.
Das Tretschbachtal ist ein Ort, an dem man die Hektik der Außenwelt vergessen und sich voll und ganz dem Moment hingeben kann. Ein kleines Stück Wildnis im Siebengebirge, das immer wieder aufs Neue verzaubert.
Durch Tretschbachtal und Annatal nach Rommersdorf
Täler im Siebengebirge
Wenn Sie auch so gerne in der Natur sind und beim Wandern wissen möchten, wer und was da lebt, wächst und blüht, hier zwei Lesetipps:
Zum Weiterlesen
Deutschlands Natur | Der Naturführer für Deutschland
Natur- und Kulturführer Siebengebirge, 8 Rundwege, Holger Maria Sticht
Empfohlen von BUND Freunde der Erde, Gasterland-Verlag Köln 2011
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