Nachtigallental

Nachtigallental im Winter
Nachtigallental im Winter

Das Nachtigallental in Königswinter, am Eingang zum Naturpark Siebengebirge, ist einfach herrlich, zu jeder Jahreszeit. Wenn man dort die Bahnhofsstraße hochgeht, kommt man direkt dorthin.

Gleich fühlt man sich wie in einer anderen, heiteren Welt.

Der Wanderweg geht um viele Kurven hinauf Richtung Drachenfels. Neben dem Wanderweg plätschert der Mennesbach, und die Vögel singen. Wenn Sie am oberen Ende des Nachtigallentals angekommen sind, sehen Sie schon die Drachenburg und dann die Burgruine Drachenfels.

Der Heilige Bernhard und die Nachtigallen

Eine Sage aus dem Mittelalter berichtet, wie das Nachtigallental zu seinem Namen kam. Einst hatte sich der Heilige Bernhard von Clairvaux, der großer Zisterziensermönch, bei einem Besuch im Kloster Himmerod sehr über den Gesang der Nachtigallen aufgeregt. Er hatte so gezetert, dass die Vögel in ein Tal im Siebengebirge ausgewandert waren, das später „Nachtigallental“ genannt wurde.

Der Heilige Bernard zog wieder zurück nach Clairvaux, doch die Musik war fortan hier zuhause. Das Nachtigallental ist ein Vogelparadies.

Doch nicht alle Mönche empfanden wie Bernhard von Clairveau, denken Sie nur an den berühmten Mönch von Heisterbach, Zisterzienser wie Bernhard, er mochte den Gesang der Vögel. 

Wandern im Nachtigallental
Im Nachtigallental

Ostermann-Denkmal

Ein Denkmal im unteren Bereich des Nachtigallentals erinnert an Willi Ostermann, den rheinischen Sänger, Komponisten und Texter. In seinem bekannten Lied „Da, wo die sieben Berge am Rheinesstrande steh’n“ heißt es im Refrain „wo fröhlich sie marschierten durchs Nachtigallental …“

Nachtigallental
Nachtigallental

Altar am Eingang

Am Eingang steht ein steinernen Altar, heute sieht er etwas mitgenommen aus. Damals, am 28. Juni 1925 kamen Menschen aus Königswinter und Umgebung im Nachtigall zu einem Waldgottesdienst zusammen. Das geschah im Rahmen der „Jahrtausendfeiern“, man ehrte die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen , damals noch Ostfränkischen Reich.

Es liegt nah, dass man nach all den durchgestandenen Schrecken der Alliierten Rheinlandbesetzung und des Krisenjahres 1923 mit dem Reich feiern wollte. Doch zugleich war es ein politisches Datum. Aus dem Ostfränkischen Reich war über Jahrhunderte Deutschland entstanden, während das westfränkische Reich schon früher Frankreich wurde.  Man wollte auch nationale deutscher Gesinnung zeigen in einer Region, die von den Franzosen besetzt war. 

De Höll, Siebengebirge
De Höll

De Höll

Der Parallelweg zum Nachtigallental heißt nicht zu Unrecht  „de Höll“. Mit seinen steilen Wänden sieht er ganz schön wild aus!

Als Kind habe ich dort viel gespielt. Im Sommer führte uns der Weg durch das Nachtigallental zum Drachenfels oder zum Freibad, dem Lemmerzbad; im Winter sind wir hier Schlitten gefahren.

Weiter hinauf

Am Ende des Nachtigallentals geht es noch einmal recht steil hinauf, dann sieht man die Drachenburg samt Vorburg und die Streuobstwiesen. Hier hat man die Wahl, ob man einmal hinauf zum Schloss Drachenburg und weiter hinauf zum Drachenfels geht, oder weiter hinauf ins Siebengebirge, Richtung Milchhäuschen und dann weiter am Schallenberg, Geisberg und Jungfernhart vorbei bis zur Margarethenhöhe. Heute ist dieser breite Wanderweg ein Teilstück des „Wegs der deutschen Einheit“, der von Görlitz ganz im Osten bis nach Aachen ganz im Westen führt.

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