Weihesteine für die Aufanischen Matronen

Aufanische Matronen (Annäherung)
Aufanische Matronen (Annäherung)

Die Weihesteine für die Aufanischen Matronen, rheinische Muttergottheiten, geben Einblick in das Leben der Menschen im römischen Bonn, damals ein großer Legionsstandort mit einer bunt gemischten Bevölkerung.

Doch nicht nur Soldaten, Verwaltungsbeamter und Händler prägten das Bild. Auch einheimische Muttergottheiten, die Aufanischen Matronen, hatten einen festen Platz im Leben vieler Menschen.

Wir kennen sie auch als Aufanische Göttinnen, Aufanische Mütter oder lateinisch Matres Aufananiae. Die Deutung des Namens Aufaniae ist bisher nicht geklärt. Bleiben wir für diesen Beitrag bei Aufanische Matronen.

Menschen aus dem Bonner Raum und auch von weiter her haben sie um Schutz und Hilfe gebeten und einen Weihestein gestiftet, unter ihnen germanische Ubier, Nachfahren der keltischen Eburonen und auch Römer aus vielen Teilen des riesigen Reiches. Römische oder romanisierte Bildhauer fertigten die Steine an, meißelten eine Inschrift mit der Widmung des Stifters ein und gaben den einheimischen Muttergottheiten Gesicht und Gestalt. 1928, bei Ausgrabungen am Bonner Münster, hatte man zahlreiche Weihesteine gefunden.

Ein Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft

So stehen die Weihesteine für die Aufanischen Matronen auch für religiöse Toleranz, ein Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft. und den Schutz aller Menschen vor Ort. Wir wissen, dass die Römer anderen Religionen gegenüber tolerant waren, solange sie nicht die Autorität des Kaisers in Frage stellten. Dennoch ist das bemerkenswert, ganz besonders, wenn wir mit Erschütterung sehen, wie Zeugnisse anderer Kulturen zerstört werden.

Dieser Aspekt unseres kulturellen Erbes aus der Römerzeit wird eher am Rande erwähnt. Dabei liefert uns die Archäologie hier einen faszinierenden Einblick in das Leben der Menschen damals. Wenn wir die kryptischen lateinischen Inschriften entziffern und den historischen Hintergrund dazu nehmen, bekommen wir Einblick in die Gedanken der Stifterinnen und Stifter. Wer waren sie, was geschah um sie herum, und was mag sie bewogen haben, den Stein zu stiften?

Muttergottheiten im Römischen Rheinland

Die Beschäftigung mit den Weihesteinen für die Aufanischen Mütter führt ins römische Rheinland zur Mitte des 2. Jahrhunderts. Im Reich regierten die „guten Kaiser“, Antoninus Pius (138-161) und Marcus Aurelius (161-180). Es Noch herrschte Frieden, und das römische Bonna war ein schmuckes Städtchen mit allem Komfort.

Viele verschiedene Religionen waren vertreten, doch die meisten Menschen suchten Schutz und Hilfe bei Muttergottheiten, den Matres und oder Matronen. All diese Matres trugen verschiedene Beinamen, die meisten kennen wir nur aus Einzelfunden. Weihesteine für die Aufanischen Mütter hingegen finden wir gehäuft an verschiedenen Orten im Rheinland, es gab Kultzentren in Nettersheim und eben Bonn.

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