Die Herren vom Siebengebirge

Godart vom Drachenfels
Godart vom Drachenfels

Godart vom Drachenfels

Zur Zeit der Luxemburger treffen wir auf den bekanntesten Burggrafen vom Drachenfels, Godart (1388-1428). Aus seiner Zeit sind ausführliche Daten und Rechnungen aus den Jahren 1395-1398 überliefert. Aber Godart lebte längst nicht mehr auf dem Drachenfels, sondern in einer bequemen und beheizbaren Wohnung in Königswinter. Eine Anekdote besagt, dass er einen prächtigen Ring trug – mit einem Stück Trachyt vom Drachenfels! Die „Steine für den Dom“ hatten ihn reich gemacht. In jedem Fall war Godart ein wohlhabender Mann.

Drachenfelser Ländchen

Heute würden wir wohl sagen, dass Godart sein Geld für sich arbeiten ließ. Bereits zum Ende des 14. Jahrhunderts gehörten weite Gebiete auf der linken Rheinseite um Ober- und Niederbachem und Berkum zu seinem Herrschaftsgebiet, dem „Drachenfelser Ländchen“.

Durch die Ehe seines Sohnes Heinrich mit der reichen Erbin Elisabeth Scherffgin kam Burg Gudenau bei Wachtberg-Villip hinzu. Die jungen Eheleute bezogen die Burg, und Godart investierte beträchtlich in Bau- und Ausbesserungsarbeiten. Doch Heinrich starb früh, und Elisabeth heiratete bald darauf erneut, sah sich aber nicht in der Lage, ihrem ehemaligen Schwiegervater seine Investitionen zu erstatten. Schließlich verkaufte sie ihm 1402 die Burg.

Der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden als oberster Lehnsherr bestätigte den Vertrag und belehnte Godart und seine Frau Adelheid mit der Burg. Sie vergrößerte den Grundbesitz und den Machtbereich Godarts beträchtlich. Nun hatte er auch auf der linken Rheinseite eine sehr starke Stellung im „Drachenfelser Ländchen“.

Godart bekommt auch die Wolkenburg

Im Dienst der Kölner Erzbischöfe hatte Godart auf zahlreichen Feldzügen mitgekämpft, er hat hohe Kosten gehabt und Verluste erlitten. Darüber hinaus hatte er Erzbischof Dietrich von Moers mehrfach große Geldsummen geliehen. Im Laufe der Jahre war eine riesige Gesamtforderung von 10.000 Gulden zusammengekommen. Schließlich, am 13.5.1425, verpfändete der Erzbischof ihm das Amt Wolkenburg und das Dorf Königswinter mit fast allen Rechten und Einkommen an den Burggrafen.

So war Godart die letzten Jahre seines Lebens auch noch quasi Landesherr. Doch da lebte längst in einer bequemen und beheizbaren Stadtwohnung in Königswinter.

Godart vom Drachenfels verstarb am 18.3.1428. Lassen wir das Kapitel über die Herren vom Siebengebirge als Burgherren hier enden.

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