Das Siebengebirge wird Naturschutzgebiet

1922/23: Das Siebengebirge wird Naturschutzgebiet; die Alliierte Rheinlandkommission bestätigt die preußische Verfügung.

Rheinland, zu Beginn der Zwanziger Jahre.

Der Krieg war verloren, die Novemberrevolution hatte den Kaiser und die Hohenzollernmonarchie hinweggefegt. Deutschland war nun eine Republik, und Preußen ein demokratischer Freistaat. Die junge Weimarer Republik wurde immer wieder von Aufständen von Rechts und Links erschüttert.

Es gab viel Not und Verelendung. Deutschland stand seit Jahren auch wirtschaftlich mit dem Rücken zu Wand, denn es war hoch verschuldet und kämpfte gegen eine Inflation an, daher fehlte es an allen Ecken und Enden. Doch nun sollten die Steinbrüche im Siebengebirge wieder eröffnet werden.

Stichwort Preußen

Seit dem Wiener Kongress gehörte das Rheinland als Rheinprovinz zu Preußen. Nach dem Krieg hatte man lange über die Zukunft Preußens diskutiert, nicht nur im Rheinland. Politiker der Linken und der Mitte fürchteten, dass die preußische Dominanz, die das Kaiserreich geprägt hatte, eine zu schwere Belastung für die junge Republik sein würde. Anders dachten die Sozialdemokraten, sie wollten Preußen erhalten und demokratisch neu gestalten, damit es als größtes Bundesland die junge Republik stützen konnte.

Weimarer Republik: Doch Preußen blieb bestehen, und am 30. November 1919 beschloss die preußische Landesversammlung die Verfassung des Freistaates Preußen. Somit gehörte das Rheinland nun zum Freistaat Preußen, und hier galt u.a. das „Preußische Feld-und Forstpolizeigesetz“ von 1920.

Stichwort Rheinland-Kommission

Der Versailler Vertrag enthielt auch das „Rheinlandabkommen“ zwischen den USA, Belgien, Großbritannien und Frankreich einerseits und Deutschland andererseits. Hier waren die Modalitäten der Rheinlandbesetzung festgelegt. Zudem setzten die Alliierten die Rheinland-Kommission als oberste Behörde mit Sitz in Koblenz ein. Ihr gehörten Vertreter der vier Besatzungsmächte an, den Vorsitz führte der französische Vertreter Paul Tirard.

Die Rheinlandkommission war gegenüber den deutschen Behörden in den besetzten Gebieten weisungsberechtigt. Alle deutsche Gesetze und Verordnungen musste sie erst genehmigen, erst danach traten sie in Kraft.

Wenn Sie mehr erfahren möchten:

Vor Ort und online

Deutsches Museum für Naturschutzgeschichte der Stiftung Naturschutzgeschichte
Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS), Geschichte

Bücher

Das Siebengebirge, geschützt und genutzt, herausgegeben vom Verschönerungsverein für das Siebengebirge – VVS, 2009
Das Siebengebirge, Natur, Landschaft, Kultur, Köln 2002
Vom Ringwall zur Staatsherberge, Der Petersberg, Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter

1836 – Preußen kauft den DrachenfelsJustizrat Humbroich und der PetersbergBoycott und SiebengebirgslotterieNaturschutzgebiet Siebengebirge

2 Kommentare

  1. Nette kleine Filme. Allerdings wird die Geschichte unvollständig erzählt. Seit Übernahme des Wintermühlenhof, am Fuße des Petersberg, hatte Ferdinand Mülhens, bis zu seinem Tod 1928, ca. 380 ha Land, u.a. den Petersberg, Hirschberg etc. gekauft und eigenhändig, sogar gegen politische Widerstände den Raubbau in dem Gebiet verhindert. Ihm und seinen Erben ist es zu verdanken, dass der Petersberg heute als prächtigstes Beispiel des Siebengebirges mit seinem Buchenbeständen erhalten ist. Die Geschichte wäre zu vervollständigen!!!

    • Haben Sie vielen Dank! Die Geschichte wird asap vervollständigt! Meine Oma hat früher vom Wintermühlenhof erzählt, dass man dort immer geholfen hat, ich wünschte ich wüsste mehr darüber.

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