
Auch aus dem Spätmittelalter im Siebengebirge gibt es viel zu berichten und vor allem zu sehen. Beispielsweise: Große Teile des Kölner Doms wurden mit Steinen vom Drachenfels gebaut; die Wappen der Siebengebirgsstädte Bad Honnef und Königswinter gehen auf die damaligen Herrschaften zurück. Zunächst die Einführung und Übersicht zu diesem Kapitel.

Interregnum
Nach dem Tod Friedrichs II. brach das Stauferreich zusammen. Im Reich gab es zwar Könige, sogar mehrere gleichzeitig, doch keiner konnte sich landesweit durchsetzen. In Köln baute man den gotischen Dom, und dafür war der Trachyt vom Drachenfels optimal! Den Burggrafen brachte er bald Wohlstand.

Rivalitäten im Rheinland
Doch als Lehnsleute des Kölner Erzbischofs wurden die Grafen vom Drachenfels, der Wolkenburg und der Löwenburg in dessen Streit mit den Grafen von Berg hineingezogen. In der Schlacht von Worringen 1288 erlitten sie eine schwere Niederlage. Danach war die Vorherrschaft der Kölner Erzbischöfe dahin; doch die Rivalitäten gingen weiter.

Kurfürsten und Könige
Im Reich trat immer deutlicher hervor, auf wen es bei der Königswahl ankam, und zwar die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, den Pfalzgraf bei Rhein, den Herzog von Sachsen, denMarkgraf von Brandenburg und den König von Böhmen. Jeder Thronkandidat brauchte die Stimme der sieben Kurfürsten, doch die gab es nur gegen fürstliche Entlohnung und gewaltige Zugeständnisse. Albrecht I. von Habsburg wollte die Macht der rheinischen Kurfürsten brechen, indem er ihre Finanzquelle verbot, die Rheinzölle. Darüber kam zum Krieg.

Die Zeit der Luxemburger
Kaiser Karl IV. in Prag und seine Nachfolger regieren in einer schweren Zeit, denn ein dramatischer Klimawechsel, Missernten und Naturkatastrophen erschütterten Westeuropa, Dann brach die Pest aus. Das Osmanische Reich bedrohte Mittel- und Westeuropa.
In unserer Region ging das Hauen und Stechen weiter. Damals bekam Burg Löwenburg eine Zwingmauer, das Städtchen Königswinter eine Stadtmauer.

Magdalenflut 1342
Im Juli 1342 brach eine verheerende Flutkatastrophe über weite Teile Europas herein. Die Magdalenenflut, benannt nach dem Tag der Heiligen Maria Magdalena. verwüstete auch weite Teile Deutschlands und bereitete der Pest den Weg.

Die Zeit der Habsburger
Nach dem Fall Konstantinopels 1453 war die Bedrohung durch die Osmanen allgegenwärtig. Das Reich wurde durch Fehdewesen und Raubrittertum heimgesucht, ohne dass Kaiser Friedrich III. in Wien Einhalt gebieten konnte.
Das hoch verschuldete Erzbistum Köln war in einer tiefen Krise. Auch in der Familie der Drachenfelser schwelte ein Konflikt um das Erbe. Schließlich erschlug Heinrich vom Drachenfels im Streit seinen Vetter Claus.
Spätmittelalter im Siebengebirge | Zum Weiterlesen
Die Rheinlande im Spätmittelalter im Portal Rheinische Geschichte
Das Märchen Bruder Bolko ist zugleich eine Einführung ins Spätmittelalter Anfang des 14. Jahrhunderts in unserer Region.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar